Quartiersleitlinien und neue Stadtquartiere – urban, gemischt und partizipativ

Die Koalition wird neue Stadtquartiere lebendig, sozial gemischt, grün und partizipativ
planen. Die Planung erfolgt mit den betroffenen Bezirken und breiter
Öffentlichkeitsbeteiligung. Für neue Stadtquartiere muss eine leistungsfähige ÖPNV-
Erschließung gewährleistet sein. Bei der Planung neuer Stadtquartiere erfolgt eine
Überprüfung auf Stadtverträglichkeit.

Die Entwicklung neuer Stadtquartiere wird durch Städtebauförderung begleitet, um
die Verflechtung in die benachbarten Gebiete sicherzustellen, u.a. durch die
ergänzende Finanzierung von sozialer Infrastruktur und die Verbesserung des
öffentlichen Raums und um einen Mehrwert für die Bevölkerung zu gewährleisten.
Bei den neuen Stadtquartieren wird eine Mischung von Nutzungen und Bauherren
angestrebt.

Für den Neubau und die Erweiterung von Quartieren wird eine verbindliche Leitlinie
mit den im Folgenden genannten Inhalten aufgestellt und rechtlich verankert:
Quartiersgestaltung mit eigener Identität; enge Verknüpfung mit benachbarten
Gebieten, die Synergien nutzen und entwickeln; geeignete, möglichst kleinteilige
Grundstücksparzellierung und Mischung mit gewerblichen, sozialen und kulturellen
Nutzungen, insbesondere in den Erdgeschosszonen; Vergabe von landeseigenen
Flächen für den Wohnungsbau, überwiegend an die städtischen
Wohnungsbaugesellschaften und zudem an Genossenschaften, andere
gemeinwohlorientierte Träger und Baugruppen in Erbpacht; grün geprägte Quartiere
mit geringer Bodenversiegelung, flächensparendem Bauen, Dach- und
Fassadenbegrünung und neuen Formen urbanen Gärtnerns; Integration von
energiesparendem Bauen und innovativen Energie- und wasserwirtschaftlichen
Konzepten in die städtebauliche Planung; parallele Schaffung der benötigten
sozialen Infrastruktur; innovative Mobilitätskonzepte und verkehrsberuhigte
Gestaltung; Unterstützung von innovativen und generationenübergreifenden
Wohnformen; Sicherung architektonischer und städtebaulicher Qualität.

Die Entwicklung neuer Stadtquartiere wird organisatorisch, personell und finanziell
abgesichert und im qualifizierten Dialog mit der Öffentlichkeit und den
parlamentarischen Entscheidungsgremien evaluiert und weiterentwickelt.

Die Koalition wird folgende neue Stadtquartiere planerisch vorbereiten und mit der
Umsetzung beginnen: Blankenburger Süden, ca. 70 ha, (geplantes
Entwicklungsgebiet), Buch, ca. 54 ha, Buckower Felder, ca. 10 ha, (§ 9 AGBauGB),
Wasserstadt Oberhavel, ca. 76 ha, Gartenfeld, ca. 34 ha. und Europacity/Lehrter
Straße, ca. 44 ha, (§ 9 AGBauGB). Die beiden Standorte Michelangelostraße, ca. 30
ha, und Schumacher Quartier, ca. 48 ha, (§ 9 AGBauGB) werden als ökologischsoziale
Modellquartiere für ökologischen Neubau, Nutzungsmischung und innovative
Mobilitätskonzepte entwickelt. In den drei neuen Stadtquartieren
Johannistal/Adlershof, ca. 20 ha, (Entwicklungsgebiet), Köpenick, ca. 50 ha, (z.T.
geplantes Entwicklungsgebiet) Lichterfelde Süd, ca. 96 ha, werden darüber hinaus
die bestehenden Grünflächen und der Naturschutz besonders integriert, indem
vorhandene Biotope geschützt und Biotopverbindungen realisiert werden.

Das Potenzialgebiet Elisabethaue wird zur Bebauung in dieser Legislaturperiode
nicht weiter verfolgt.

In den elf genannten Quartieren wird eine Errichtung von ca. 37.000
Geschosswohnungen angestrebt. Im Zuge der Aktualisierung der gesamtstädtischen
Planungsgrundlagen wird die Koalition weitere Entwicklungsstandorte für den
Wohnungsbau definieren.