Die Koalition wird sich in gemeinsamer Verantwortung mit den Sozialpartnern und
der Bundesagentur für Arbeit für eine Ausbildungsgarantie für alle Jugendlichen
einsetzen.
Die Koalition fordert die Wirtschaft auf, ihrer Verpflichtung nachzukommen,
ausreichend betriebliche Ausbildungsplätze zur Verfügung zu stellen und wird selbst
das Berliner Ausbildungsplatzprogramm (BAPP) weiterführen. Bei öffentlichen
Aufträgen und öffentlicher Förderung werden bei gleichwertigen Angeboten
Unternehmen bevorzugt, die eine Ausbildungsquote von mindestens fünf Prozent
erfüllen.
Die Koalition will mehr Kleinbetrieben und Startups eine Ausbildung im Verbund
ermöglichen und die dazu notwendigen Beratungsangebote gemeinsam mit den
Wirtschaft, Gewerkschaften und den Kammern ausbauen. Um die hohe Zahl von
Vertragsauflösungen bei Auszubildenden in Berlin zu senken, wird die Koalition die
Einrichtung unabhängiger und anonym zugänglicher Ausbildungsberatungsstellen
prüfen. Sollte das Angebot an betrieblichen Ausbildungsplätzen weiterhin nicht
ausreichen, wird die Koalition die Einführung einer Ausbildungsabgabe – möglichst
gemeinsam mit dem Land Brandenburg – prüfen. Mit dieser Ausbildungsabgabe
sollen Betriebe, die ausbilden, aktiv unterstützt werden. Ziel der Koalition ist es, in
dieser Legislaturperiode mit der Umsetzung zu beginnen. In einem ersten Schritt wird
eine branchenbezogene Ausbildungsabgabe für die Ausbildung in der Altenpflege
angestrebt.
Die Koalition wird für die Arbeit der Jugendberufsagentur den Bezirken ausreichende
finanzielle und personelle Ressourcen zur Verfügung stellen.
Die Jugendberufsagentur soll auch für junge Menschen aus dem Fallmanagement
der Jobcenter zugänglich sein. In Zukunft wird die Koalition bezirksübergreifende
Angebote der aufsuchenden Beratung im Rahmen der Jugendberufsagentur
aufbauen. Dazu könnte eine mobile Jugendberufsagentur als weitere Einrichtung
eingesetzt werden.