Berlins reiches architektonisches, gärtnerisches und archäologisches Erbe aus allen
Zeitschichten gibt Orientierung und Identität. Die Denkmalpflege muss in die Lage
versetzt werden, Vorhaben zeitgerecht zu begleiten und Investitionen
denkmalgerecht zu ermöglichen. Für den Denkmalschutz wird die Koalition daher
mehr Ressourcen bereitstellen sowie Verfahrensregelungen und Zuständigkeiten
straffen. Das Landesdenkmalamt wird als Fachbehörde für Denkmalschutz und
baukulturelles Erbe in seiner Kompetenz gestärkt, reorganisiert und der für Kultur
zuständigen Senatsverwaltung zugeordnet.
Eigentümerinnen sollen Pflegepläne zum Erhalt der Denkmale auferlegt werden.
Wenn Käuferinnen ein Denkmal aus öffentlicher Hand erwerben, sind
Bauverpflichtungen und eine denkmalverträgliche Bewirtschaftung zu vereinbaren,
Grundschuldbelastungen sind auszuschließen, andernfalls erfolgt eine
Rückabwicklung des Kaufvertrags.
Die bestehende Stadtlandschaft und Baukultur in Berlin verdient besondere
Aufmerksamkeit. Die Koalition prüft die Integration der Baukultur in die
Umweltverträglichkeitsprüfung. Für den baukulturell wertvollen Bestand Berlins
werden neue Wege der energieeffizienten Sanierung entwickelt. Die städtischen
Unternehmen müssen Vorbild für Denkmalschutz und Baukultur sein.
Die Feststellung von überwiegenden öffentlichen Interessen, hinter denen
denkmalpflegerische Belange zurücktreten sollen, bedarf der Beteiligung der
zuständigen Ausschüsse im Abgeordnetenhaus und in den
Bezirksverordnetenversammlungen.