Besondere Orte Berlins attraktiv weiterentwickeln

Tempelhofer Feld und Flughafengebäude: Die Bebauung des Tempelhofer Feldes
wird ausgeschlossen. Der §9 des Gesetzes zum Erhalt des Tempelhofer Feldes
bleibt befristet. Die Nutzung für Geflüchtete wird schnellstmöglich beendet. Das
Flughafengebäude bleibt in öffentlicher Hand und wird für kulturelle,
kreativwirtschaftliche und öffentliche Nutzungen hergerichtet. Gebäudeteile und das
Vorfeld können als Eventstandort genutzt werden. Das Nutzungskonzept wird
partizipativ entwickelt und soll bereits parallel zu den notwendigen
Sanierungsmaßnahmen Nutzungen und einen Gedenkort ermöglichen.

Stadtdebatte Berliner Mitte: Die Koalition unterstützt die Ergebnisse der
Bürgerleitlinien zur Berliner Mitte. Die Freifläche zwischen Fernsehturm und
Humboldt-Forum wird erhalten, die Grünfläche wird qualifiziert und ökologisch
aufgewertet. Die historische Mitte soll dem Ergebnis der Bürgerbeteiligung
entsprechend verkehrsberuhigt werden. Die Aufteilung und Gestaltung der
öffentlichen Verkehrsflächen im Bereich des Bebauungsplans Molkenmarkt wird
überprüft. Die Stadtdebatte wird fortgesetzt und angrenzende Bereiche werden
einbezogen.

Alexanderplatz: Zur Berliner Mitte als Wohnort gehört eine ausreichende soziale
Infrastruktur, insbesondere dann, wenn am Alexanderplatz mehrere
Wohnhochhäuser entstehen. Die Neukonzeption der Hochhausentwicklung unter
Berücksichtigung des denkmalgeschützten Baubestandes wird schrittweise
angepasst und planungsrechtlich umgesetzt. Der Platz ist von übermäßiger
kommerzieller Nutzung zu entlasten. An die Demonstration am 4. November 1989
soll sichtbar erinnert werden. Die angrenzenden städtischen Satellitenplätze werden
aufgewertet. Zur Einbeziehung der Anlieger und zur Organisation des
Platzmanagements wird ein Regionales Standortmanagement eingerichtet.

Humboldtforum: Mit der Eröffnung des Humboldt-Forums und der Fertigstellung der
U 5 wird die historische Mitte verstärkt in den Fokus der Stadtgesellschaft rücken.
Das Umfeld des Humboldtforums wird verkehrsberuhigt und der Straßenraum bis
zum Brandenburger Tor fußgängerfreundlich umgestaltet. Dabei wird der motorisierte
Individualverkehr unterbunden zugunsten des Umweltverbundes.

Bauakademie: Die Schinkelsche Bauakademie wird wiederaufgebaut als ein
öffentlicher Ort der Lehre, Forschung, Präsentation und des Diskurses über die
Zukunftsthemen der Städte und der Architektur.

Parlaments- und Regierungsviertel: Die Koalition setzt sich für eine urbane Belebung
und Qualifizierung des öffentlichen Raumes im Parlaments- und Regierungsviertel
ein. Die provisorische Straße durch das Parlaments- und Regierungsviertel soll
zugunsten einer Fuß- und Radwegverbindung und einer Grüngestaltung
vereinbarungsgemäß zurückgebaut werden. Für den Garten des Staatsratsgebäudes
wird eine öffentliche Zugänglichkeit angestrebt.

ICC: Die Koalition wird die derzeitige Nutzung des Gebäudes als Notunterkunft für
Geflüchtete schnellstmöglich beenden. Ziel ist dessen Wiedernutzbarmachung als
Messe und Veranstaltungsort.

Kulturforum: Mit der Fertigstellung des Museums des 20. Jahrhunderts auf dem
Kulturforum entsteht ein weiterer Publikumsmagnet. Der die Museen verbindendende
Frei- und Stadtraum muss den Architekturikonen einen angemessenen Rahmen
geben. Das Land Berlin kümmert sich deshalb aktiv um die Qualifizierung des
Öffentlichen Raums. Die St. Matthäus-Kirche wird vor zu eng heranrückender
Bebauung geschützt.

Tegel: Grüne Zukunftstechnologien stehen im Forschungs- und Industriepark im
Zentrum. Ein Campus der Beuth-Hochschule wird auf den bereits versiegelten
Flächen errichtet. Die Anbindung an das öffentliche Verkehrsnetz muss insgesamt
verbessert, eine Straßenbahnerschließung soll vorbereitet werden. Das Kurt-
Schumacher Quartier wird zum ökologisch sozialen Modellquartier. Vorgesehen sind
energetisch vorbildliche Gebäude in einem autoarmen Wohngebiet. Die Randflächen
zum Forst Jungfernheide werden renaturiert. Das Integrierte
Stadtentwicklungskonzept schafft die Grundlage für die Vernetzung mit der
Umgebung und die soziale Stabilisierung sowie städtebauliche Verbesserung der
umgebenden Quartiere.

City West: Die Koalition wird den Masterplan City West partizipativ und unter
Beachtung von Denkmalschutzbelangen aktualisieren. Für die Neuordnungsprojekte
wie beidseits der Hertzallee werden städtebauliche Wettbewerbe durchgeführt und
zügig Baurecht geschaffen. Neben der Schaffung von bezahlbarem und
studentischem Wohnraum ist die Stärkung des Hochschulstandortes in Verbindung
mit neu geschaffenem Raum für Arbeiten ein wichtiges Ziel. Am Bahnhof Zoo strebt
die Koalition die Verbesserung der Umsteigesituation und Aufenthaltsqualität unter
Berücksichtigung der sozial differenzierten Nutzung an. Der Hardenbergplatz soll
zügig umgestaltet und dabei auf eine Tiefgarage verzichtet werden.

Haus der Statistik: Das Haus der Statistik wird als Ort für Verwaltung sowie Kultur,
Bildung, Soziales und Wohnen entwickelt. Die Koalition beabsichtigt, das Haus in
Landeseigentum zu überführen. Es soll ein Projekt mit Modellcharakter entstehen,
indem neue Kooperationen und eine breite Mitwirkung der Stadtgesellschaft
sichergestellt werden.

Dragoner Areal: Die Koalition beabsichtigt, das Dragonerareal in Landeseigentum zu
überführen und dort ein Projekt für preisgünstiges Wohnen und Arbeiten
(Kleingewerbetreibende und Kreativwirtschaft) in Kooperation zwischen Bezirk,
städtischen Wohnungsbaugesellschaften und gemeinwohlorientierten freien Trägern
mit umfassender Bürgerbeteiligung umzusetzen.

Stadtspree: Die Leitlinien für die innerstädtischen Wasserlagen werden im Hinblick
auf die Erholungsnutzung, öffentliche Zugänglichkeit von Uferbereichen, gemischte
Nutzungsstrukturen und preiswerten Wohnraum weiterentwickelt.

Teufelsberg: Die Koalition strebt an, den Teufelsberg in Zusammenarbeit mit den
Berliner Forsten, freien Trägern des Naturschutzes und der kulturellen Arbeit als
Erinnerungs- und Naturort öffentlich zugänglich zu machen.